Der Begriff „Autonome Instandhaltung“ wird häufig im Kontext des Konzepts „Total Productive Maintenance“ (TPM) genutzt. Ziel von TPM ist es, die Anlagenleistung zu optimieren und dies zu minimalen Kosten. Im Rahmen von TPM ist die „Autonome Instandhaltung“ einer von mehreren Bausteinen. Der Fokus liegt auf der Ausgestaltung der Zusammenarbeit von Produktion und Instandhaltung in Bezug auf die optimale Nutzung der Produktionsanlagen.
Im Allgemeinen wird bei der Betrachtung der Autonomen Instandhaltung festgelegt, welche Instandhaltungsarbeiten durch die Instandhaltungsabteilung und welche durch die Produktion verantwortlich durchgeführt werden sollen. Im weiteren Sinne könnte im Rahmen des Bausteins „Autonome Instandhaltung“ die grundsätzliche Aufteilung aller Instandhaltungsarbeiten zwischen externen Instandhaltungsdienstleistern, der internen Instandhaltungsabteilung und der Produktion (im Sinne des Benutzers) festgelegt werden.
Was beeinflusst die Ausgestaltung der Autonomen Instandhaltung?
Bei der Verteilung der Instandhaltungsarbeiten gibt es kein richtig oder falsch, sondern nur eine mehr oder weniger zweckmäßige Verteilung. Die Verteilung wird hierbei besonders beeinflußt von den betrieblichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, dem Qualifikationsniveau der Mitarbeiter, der Instandhaltungsstrategie und den daraus resultierenden Instandhaltungsarbeiten.
Unterscheiden können Sie die in der Praxis umgesetzten Konzepte am einfachsten an der Kennzahl Anteil der IH-Kosten zugeordnet dem durchführenden Gewerk „Produktion“ zu den Gesamt-Instandhaltungskosten.
In der betrieblichen Praxis sind uns in den letzten Jahren viele verschiedene Ausprägungsgrade in Industrieunternehmen begegnet. Sehr häufig umgesetzt wird aus unserer Erfahrung die folgende Regelung: Die Maschinenbediener inspizieren und reinigen die Anlage und melden zeitnah auftretende Störungen an die Instandhaltungsabteilung. Die Instandhaltungsabteilung ist dann für die Planung, Durchführung und Steuerung der Instandhaltungsarbeiten verantwortlich. Zur Durchführung der Arbeiten könnten auch externe Instandhaltungsdienstleister eingesetzt werden.
Im Extremfall könnte der Maschinenbediener alle anfallenden Instandhaltungsarbeiten und ggf. auch Anlagenumbauten eigenständig durchführen.
Überprüfung der Autonomen Instandhaltung
In regelmäßigen Abständen sollte die Ausgestaltung der Autonomen Instandhaltung auf den Prüfstand gestellt werden. Auslöser dafür sind z.B. geänderte betriebliche Anforderungen an den Maschinenbediener, die Installation neuer Produktionsanlagen, geänderte Anforderungen an die OEE (Overall Equipment Effectiveness). Wenn Sie nun die Regelung der Autonomen Instandhaltung intern auf Zweckmäßigkeit überprüfen, so ist es hilfreich, bei den Alternativen kritisch die folgenden Aspekte zu hinterfragen:
- Reduzierung Wegezeiten
- Reduzierung Anlagenstillstandszeiten
- Verbesserung Anlagenfahrweise/-nutzung
- Verbesserung der Kennzahl OEE
- Reduzierung Nebenzeiten für Maschinenbediener
- Verbesserung Motivation
- Reduzierung Gesamtkosten
Mittels einer finanziellen oder auch einer zusätzlichen qualitativen Bewertung der Alternativen kann dann sehr einfach die optimale Ausgestaltung der Autonomen Instandhaltung ermittelt und umgesetzt werden. In diese Überpüfung sollten Sie neben der Instandhaltung auch Vertreter der Produktion und des Betriebsrats einbeziehen. In dem Blogartikel „Kontroverse zur Autonomen Instandhaltung“ ist die Vorgehensweise zur Ableitung der optimalen Ausgestaltung beschrieben.
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