so In Industrieunternehmen ist die effiziente Nutzung der technischen Anlagen und Infrastruktur entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Hier kommt das Asset Management ins Spiel, das sich darauf konzentriert, über den Lebenszyklus der Anlagen den maximalen Wert zu schöpfen. Doch was bedeutet Asset Management genau? Wie können Unternehmen durch ein strukturiertes Asset Management-Managementsystem ihre Ziele besser erreichen und welche Vorteile ergeben sich daraus? In diesem Artikel werden wir diese Fragen umfassend beleuchten und Ihnen zeigen, wie ein solches System zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden kann.
Definition und Zielsetzung des Asset Managements
Im Rahmen dieses Artikels wird Asset Management definiert, als….
- alle diejenigen Aktivitäten in einem Industrieunternehmen, die darauf ausgerichtet sind,
- mit den vorhandenen technischen Anlagen und der benötigten Infrastruktur, den Betriebsmitteln, etc.
- den maximal möglichen Wert zu schaffen.
Dies bedeutet i.d.R., die geforderte Produktionsmenge je Artikel zu minimalen Fertigungskosten zu produzieren. Ein entsprechendes Managementsystem zum Asset Management umfasst nun einen Satz an Leitlinien, Regeln und Prozessen, um die Ziele, die mit dem Asset Management verbunden sind, zu erreichen. Somit werden mit Hilfe eines Asset Management-Managementsystems Ziele, Aufgaben und Prozesse aufeinander abgestimmt und zu einem System verbunden. Dies bringt durch allgemein gültige Standards und Best Practices gezielt einheitliche und erprobte Strukturen in ein Unternehmen.
Normen zum Asset Management
Mehr zum Aufbau eines Asset Management-Managementsystems sowie wichtige Begriffe rund um das Thema Asset Management finden Sie in der Norm DIN ISO 55000 ff. „Asset Management“.
Als Managementsystem folgt der Normenaufbau der DIN ISO 55001 der üblichen High Level Struktur:
- Organisatorischer Kontext
- Führung
- Planung
- Support
- Betrieb / Durchführung
- Performance Bewertung
- Verbesserung
Durch die High Level Struktur der Normenreihe DIN ISO 55000 kann dieses Managementsystem mit geringem Aufwand mit ggf. anderen bereits vorhandenen Managementsystemen zu einem integrierten Managementsystem zusammengeführt werden. Bekannte andere Managementsysteme sind z.B. das Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001, die DIN ISO 45001 für Arbeitssicherheitsanforderungen oder auch DIN EN 14001 für Umweltanforderungen.
Wichtige Bestandteile eines Asset Management-Managementsystems (AMMS)
Ein AMMS ist nicht einfach nur eine Sammlung von normativen Vorgaben, sondern ein gesamthaftes System, das auf bewährten Standards und Best Practices basiert, um das Asset Management im Unternehmen weiterzuentwickeln. Die wichtigsten Bestandteile eines AMMS umfassen:
- Zielsetzung und Strategie: Hier definieren Sie, welche spezifischen Ziele mit den vorhandenen Assets erreicht werden sollen. Diese Ziele leiten sich direkt aus der Unternehmensstrategie ab und sorgen dafür, dass alle Aktivitäten im Einklang mit den übergeordneten Unternehmenszielen stehen.
- Prozesse und Arbeitsanweisungen: Detaillierte Prozesse und Arbeitsanweisungen stellen sicher, dass alle Beteiligten wissen, wie sie ihre Aufgaben erfüllen sollen. Diese Dokumentation fördert nicht nur die Effizienz, sondern auch die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Arbeitsabläufe.
- Risiken und Chancen: Ein zentraler Aspekt des Asset Managements ist die Betrachtung der Risiken und Chancen, die sich aus dem Asset Management ergeben. Hierbei ist es zweckmäßig ein Risikomanagementsystem aufzubauen. Dieses hilft, Risiken zu identifizieren, zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu deren Kontrolle und zur Risikoreduzierung zu implementieren.
- Kontinuierliche Verbesserung: Wie jedes Managementsystem so beinhaltet ein AMMS auch Mechanismen zur kontinuierlichen Verbesserung und somit der zukunftsfähigen Ausrichtung.
Vorteile eines Asset Management-Managementsystem
Aus dem Aufbau eines Asset Management-Managementsystem leiten sich eine Vielzahl an Vorteilen für Ihr Unternehmen und die Instandhaltung ab:
- Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens: Durch eine effizientere Nutzung der Ressourcen können Unternehmen ihre Produktionskosten senken und somit wettbewerbsfähiger agieren.
- Die Zielerreichung wird planbarer: Eine strukturierte Vorgehensweise ermöglicht es, Ziele für den Instandhaltungs- und Betriebsbereich aus den Unternehmenszielen abzuleiten und die Zielerreichung mittels Kennzahlen gezielt zu überwachen.
- Strategische Kohärenz: Ein AMMS stellt die Durchgängigkeit der strategischen Überlegungen von der Unternehmensstrategie bis zur Instandhaltungsstrategie sicher.
- Risiken werden reduziert: Durch ein systematisches Risikomanagement erkennen Sie Risiken frühzeitig. Danach können Sie diese priorisieren und anschließen die notwendigen Maßnahmen zur Risikoreduzierung ableiten und umsetzen.
- Berücksichtigung der Stakeholder-Erwartungen: Im Rahmen des AMMS werden die Stakeholder identifiziert und deren Erwartungen aufgenommen. Mittels einer Stakeholderanalyse werden konkrete Maßnahmen abgeleitet, die zum Erreichen der kritischen Anforderungen beitragen.
- Die Steuerung wird durch ein AMMS erleichtert: Die Vergleichbarkeit, insbesondere in großen Unternehmen mit mehreren Betriebsstandorten, wird vereinfacht.
- Standardisierung: Die Verbesserung von Strukturen und Prozessen und die Weiterentwicklung von Standards werden erleichtert. Best Practices werden leichter erkannt und in die betriebliche Praxis integriert.
- Mitarbeiterintegration: Die Einarbeitung von neuen Mitarbeitern wird durch einheitliche und dokumentierte Standards vereinfacht. Zudem verinfachen Sie so auch den Wechsel von Mitarbeitern zwischen verschiedenen Betriebsstätten.
- Verbesserte Außendarstellung: Ein dokumentiertes AMMS unterstützt soziales und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein und kann die Außenwahrnehmung des Unternehmens positiv beeinflussen.
Überprüfung der Erfolgswirksamkeit
Die Erfolgswirksamkeit des AMMS wird durch eine systematische Überprüfung und Bewertung der auszugestaltenden Themenfelder festgestellt. Diese Überprüfung stellt sicher, dass das AMMS effektiv ist und die gewünschten Ergebnisse erzielt. Sie können zur Überprüfung der Erfolgswirksamtkeit des Asset Managements u.a. die folgenden Methoden und Ansätze nutzen:
Leistungskennzahlen (KPIs)
Leistungskennzahlen sind essenziell, um die Effizienz und Effektivität eines AMMS zu messen. Typische KPIs im Asset Management umfassen:
- Technische Anlagenverfügbarkeit
- Instandhaltungskostenrate
- Return on Capital Employed (ROCE) oder Return on Net Assets (RONA)
Regelmäßige Audits und Bewertungen
Regelmäßige interne und externe Audits sind ein wesentlicher Bestandteil zur Überprüfung der AMMS-Performance. Im Rahmen dieser Audits überprüfen Sie die Einhaltung der festgelegten Prozesse, Standards und Vorschriften und identifizieren Handlungsfelder, in denen Verbesserungen erforderlich sind. Externe Audits bieten zudem objektive Bewertungen und zeigen neue Perspektiven auf.
Benchmarking
Vergleichende Analysen mit anderen Unternehmen oder Standorten zeigen die Leistung des eigenen Bereichs in Bezug auf Branchen- oder Interne Standards auf. Dies hilft, Stärken und Schwächen zu identifizieren und fördert kontinuierliche Verbesserungen.
Feedback von Stakeholdern
Die Meinung und Zufriedenheit der identifizierten Stakeholder (Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, etc.) sind wichtige Indikatoren bezüglich der Erfolgswirksamkeit des AMMS. Jährliche Feedback-Gespräche liefertn wertvolle Einblicke in die Wahrnehmung und die tatsächliche Leistung des Systems.
Risikobewertung und -management
Die DIN ISO 55001 fordert ohnehin den Aufbau eines Risikomanagements. Daher ist die kontinuierliche Überwachung der Asset bezogenen Risiken ein weiterer Ansatz zur Überprüfung der Erfolgswirksamkeit eines AMMS.
Durch die Kombination dieser Methoden können Unternehmen die Wirksamkeit ihres AMMS umfassend bewerten.
TIPP: Überprüfen Sie regelmäßig Ihr AMMS, so wie es in der DIN ISO 55001 gefordert wird und passen Sie dieses schnell an die interne und externe Veränderungen an.
Fazit
Ein gut implementiertes Asset Management-Managementsystem ist ein zentraler Erfolgsfaktor für jedes Industrieunternehmen. Es optimiert die Nutzung vorhandener Ressourcen, reduziert Risiken und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit. Die klare Struktur und die Integration bewährter Standards ermöglichen es, strategische Ziele effizient zu erreichen und die Zufriedenheit der Stakeholder zu gewährleisten.
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